Wohn- und Pflegeheim Meierhöfli, Sempach

Studienauftrag
1. Rang, 2022

Ausführung
2024-2025

Auftraggeberin
Stadt Sempach

Baumanegement
Rogger Ambauen AG, Emmenbrücke

Landschaftsarchitekt
Vetsch Partner, Zürich

Holzbauing
Makiol Wiederkehr, Beinwil am See

Situation

Der Neubau nimmt durch seine polygonale Form die zwei Geometrien der bestehenden Bebauung auf und fügt sich damit in die städtebauliche Struktur ein. Als längliches Gebäude schafft er einerseits eine grosszügige Vorzone zur Strasse hin und andererseits einen vom Verkehrslärm geschützten Aussenraum Richtung See. Die neue Lage am höchsten Punkt des Geländes verschafft dem Gebäude einen attraktiven Überblick über die Parkanlage und den See. Eine einladende Vorzone mit Vorfahrt stärkt den öffentlichen Charakter des Gebäudes und bindet es gut an das Städtli an.

Innere Organisation

Das offene Erdgeschoss ist einladend konzipiert, für die Bewohner ebenso wie für Besucher. Sämtliche öffentlichen und gemeinschaftlichen Räume wie der Restaurantbereich, der Mehrzweckraum, die Spitex und die Aktivierungsräume sind hier angeordnet. Ein zentraler Lichthof bildet das Herz des Gebäudes und stellt eine gute Orientierung und Übersichtlichkeit her. In den drei Obergeschossen sind die Bewohnerzimmer jeweils um Kerne mit Nebenräumen und den zentralen Lichthof herum angeordnet. Dadurch entstehen vielfältige Rundwege mit gut belichteten Aufenthaltsbereichen.

Jede Wohngruppe verfügt über eine Loggia im Nordosten und eine Terrasse im Südwesten. Je nach Tageszeit oder Jahreszeit stehen somit besonnte wie auch schattige Aussenräume zur Verfügung. Als Besonderheit ist die Aussenfassade der Zimmer jeweils erkerartig ausgeweitet, was zusammen mit den grosszügigen Fenstern den räumlichen Bezug der Zimmer zum Park und zum See hin stärkt und zugleich die Lärmschutzproblematik an den Seitenfassaden löst.

Konstruktion / Fassade

Das Untergeschoss und die aussteifenden Treppenhauskerne in den Obergeschossen werden in Massivbauweise erstellt. Der Rest wird in Holzbauweise erstellt. Die Erker der Zimmer erzeugen eine lebendige Fassade mit Licht- und Schattenspiel. Die Fassade besteht aus einer vertikalen Holzschalung. Fenstergewände und horizontale Lisenen aus Metall bilden eine edle Struktur und schützen die Holzschalung vor der Witterung. Die dunkle Holzschalung nimmt das Gebäude optisch zurück, was gerade auch in der landschaftlich sensiblen Fernwirkung.

Aussenraum

Die Freiraumgestaltung knüpft an das bestehende Umfeld des Meierhöflis an und führt bestehende Strukturen zu einem Ganzen fort. Der fliessende Landschaftsraum, der den Sempachersee umgibt, geht zu den Neubauten in einen vielseitig nutzbaren Landschaftsgarten über. Ein dichter Blütensaum umgibt die Gebäude, welcher zum See in einen Naturgarten und schliesslich in eine extensive Blumenwiese übergeht. Verschiedenartige Nutzungsinseln wie Spiel- und Aufenthaltsbereiche, ein Aussenbereich für Tieranlagen und ein Nutzgarten sind in den Landschaftsgarten integriert. Vielfältige Rundwege bilden einen fliessenden Übergang zur angrenzenden Seeanlage und regen zum Spazieren und Aufenthalt im Garten an.